Die Überschrift beschreibt einen der Leitgedanken unseres Quartiersprojektes Tuhuus in Langerfeld - gut und lange leben im Quartier. Demenz ist eine Erkrankung, die bei allen Betroffenen Unsicherheit, Überforderung und Rückzug auslösen kann. Aufklärung und Information erleichtern den Umgang mit dem Thema. So steht es in unserem Projektflyer.

Wir möchten Ihnen gerne näher beschreiben, was wir darunter verstehen. Im Alltag verwendet man oft den Begriff „eine freundliche Atmosphäre schaffen“. Damit meint man im Allgemeinen, dass wir uns Mühe geben, damit sich jemand wohlfühlt, sich gut aufgenommen weiß. Menschen haben für diese Dinge ein feines Empfinden, man merkt sofort, ob die Umgebung freundlich oder unfreundlich gesonnen ist. Nun kombinieren wir das Wort „Freundlichkeit“ mit dem Wort „Demenz“ – dann liegt es schon auf der Hand: Eine Umgebung schaffen, in dem die Erkrankung Demenz wahrgenommen wird und die Menschen, die es betrifft, auf eine gute Atmosphäre treffen.

In Deutschland leben zurzeit ca. 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die Tendenz geht dahin, dass sich diese Zahl jährlich um etwa 40 000 Personen erhöht. Die meisten Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leben im vertrauten Umfeld, auch in Langerfeld. Genau da wollen wir ansetzen: Impulse setzen und Anregungen geben, die dazu beitragen können, dass sich das Quartier als vertrautes Umfeld von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen demenzfreundlich gestaltet.

Wie wollen wir vorgehen? Unser erster Schritt: Wir nehmen uns Zeit! Wir haben es schon in den Medien angekündigt: Über einen Zeitraum von mehreren Monaten wird Demenzfreundlichkeit ab Juni diesen Jahres unser Schwerpunktthema sein. Unser Themenjahr 2021 wird an vielen Stellen in Langerfeld sichtbar werden. Wir haben Veranstaltungen geplant, zu denen wir einladen werden, natürlich immer abgestimmt auf die Corona-Situation. Selbstverständlich sind Beratung und Information wichtige Säulen, diese wollen wir allerdings noch ergänzen durch den Einbezug künstlerischer und sinnlicher Auseinandersetzung mit dem Thema.
Ein weiterer Schritt: Wir stellen bei allen Planungen zum Themenjahr den Menschen mit Demenz in den Fokus. Das heißt konkret: Wir verzichten auf eine Sichtweise, die ausschließlich nur das sieht, was durch die Erkrankung nicht oder nicht mehr möglich ist.  Wir stellen den Menschen mit Demenz mit allen Facetten seiner Persönlichkeit, insbesondere mit den vielfältigen Fähigkeiten, die ihm verbleiben, in den Vordergrund. Soweit zu unserer Vorbereitung.

Nun der wichtigste Schritt: Ein Quartier wird nicht durch die Durchführung einiger Veranstaltungen demenzfreundlich, sondern es benötigt die gemeinsame Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Es benötigt ein „sich trauen“, das häufig angstbesetzte Thema zuzulassen, zuerst vielleicht in den eigenen Gedanken und dann im Gespräch. Vielleicht mit dem Partner oder der Partnerin, mit den Kindern oder den besten Freunden? Wir sind der Meinung, dass der Weg zur Demenzfreundlichkeit einen Prozess darstellt, den alle Bewohner*innen unseres Stadtteils gemeinsam beschreiten. Ein Prozess, der in mehr Verständnis, Wertschätzung, Akzeptanz und Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen münden kann.  

Zu dieser gemeinsamen Auseinandersetzung möchten wir Sie einladen: als Privatperson, als Gewerbetreibender oder Dienstleister im Stadtteil, als Akteur im Quartier, Kirchengemeinde und Verein in Langerfeld. Lassen Sie uns gemeinsam auf den Weg machen, um das Thema Demenz aus dem Verborgenen zu holen. Haben Sie Ideen für ein demenzfreundliches Quartier, die Sie gerne einbringen möchten, damit Unsicherheit, Rückzug und Überforderung vermieden oder gelindert werden kann?
Kommen Sie gerne mit uns ins Gespräch! Wenn wir den Weg dahin gemeinsam beschreiten, entwickelt sich auch eine gemeinsame Verantwortung für das Thema Demenz im Stadtteil.

Aufgrund der aktuellen Pandemielage können wir nicht zu einer großen Veranstaltung zum Auftakt des Themenjahres einladen. Eine Einladung zum Austausch „im Kleinen“ wollen wir jedoch schon an dieser Stelle aussprechen:

Jeden Dienstag in der Zeit von 10:00 – 12:00 Uhr stehen wir am Telefon als Ansprechpartner für Anregungen und Ideen zur Verfügung, hier die Kontaktdaten:

Anke Kirchmann-Bestgen
Mobil: 0157 – 806 312 13
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ab Ende Mai werden Sie auch Postkarten an einigen Stellen in Langerfeld und bei uns am Quartiersbüro in der Odoakerstraße 2 finden, auf denen Sie Ihre Anregungen und Wünsche zum Themenjahr aufschreiben können. Vielleicht mögen Sie diesen Weg nutzen und uns diese Karten ausgefüllt zurücksenden?
Über unsere Webseite, Facebookseite und dem Schaukasten am Quartiersbüro werden wir Sie über die Veranstaltungen im Themenjahr informieren.
Schicken Sie uns gerne eine E-Mail oder rufen Sie uns an, wenn wir Sie persönlich informieren sollen.

www.tuhuus-langerfeld.de

Wir sehen dem Start des Themenjahres gespannt entgegen!

Ein herzlicher Gruß aus dem Tuhuus!

 

Demenz – was ist das?

„Demenz“ und „Alzheimer“ sind nicht dasselbe: Unter Demenz versteht man ein Muster von Symptomen, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste dieser Ursachen.
Diese und weitere hilfreiche Informationen finden Sie zum Beispiel in Broschüren, die man zum Teil kostenfrei im Internet bestellen kann, zum Beispiel bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.:

www.deutsche-alzheimer.de

Im Rahmen des Themenjahres haben wir auch eine Auswahl an kostenfreien Ratgebern und Broschüren im Quartiersbüro in der Odoakerstraße vorrätig.