Meine lieben Schwestern und Brüder im Glauben.

Wir befinden uns auf der Zielgeraden zum Hochheiligen Pfingstfest. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist schwer zu greifen. Man kann über ihn nur in Bildern sprechen.

Eine kleine Anekdote vom Heiligen Pfarrer von Ars. Er sagt und fragt: Würde man zu den Verdammten sagen: „Warum seid ihr in der Hölle?“ würden sie antworten: „Weil wir den Heiligen Geist zurückgewiesen haben.“ Und würde man zu den Heiligen sagen: „Warum seid ihr im Himmel?“ würden sie antworten: Weil wir den Heiligen Geist gehört haben.“

Der Geist der Liebe kann und will unser ganzes Leben wandeln. Die Liebe soll nicht nur unser Denken und Handeln dann und wann bewegen, sie soll unser ganzes Leben durchdringen. Ramon Lull ein spanischer Mystiker hat das in faszinierender Weise zum Ausdruck gebracht. Er zeichnet in seinen Aufzeichnungen einen Menschen, der ganz durchdrungen ist vom Heiligen Geist.

Er schreibt: „Man fragte den Liebenden, woher er wäre. Er antwortete: Von der Liebe.  Wem gehörst du? Der Liebe! Wer hat dich gezeugt? Liebe! Wo wurdest du geboren? In Liebe! Wer hat dich ernährt? Liebe! Von was lebst du? Von Liebe! Was ist dein Name? Liebe! Woher kommst du? Von der Liebe! Wohin gehst du? Zu der Liebe! Wo bist du? In der Liebe!

Der Geist der Liebe ist der Geist des Friedens. Die Taube ist sein Zeichen; sie wird in aller Welt als Friedenstaube angesehen. Dieser Friede zieht sich durch die Heilige Schrift wie ein roter Faden. Die Taube kommt nach der Sintflut mit einem frischen Ölzweig im Schnabel zur Arche zurück. Der Heilige Geist, der sich in der Gestalt der Taube bei der Taufe Jesu auf ihn herabsenkt, ist ein Zeichen der Friedensmission des Getauften. Der Prophet Jesaja hat ihn als „Fürst des Friedens“ angekündigt und verheißen: Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende.“  Jesu Geburt wird mit dem Lobgesang gefeiert: Verherrlicht ist Gott in der Höhe; und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. Jesus hat Frieden gestiftet am Kreuz. Als er nach seiner Auferstehung den Aposteln den verheißenen Geist mitteilt, sagt er als Erstes: Friede sei mit euch. Jesus sendet seine Jünger mit dem Auftrag aus, zuerst den Menschen den Frieden zu verkünden: Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus. Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihn ruhen. In den Seligpreisungen erhält der Friedensdienst die höchste Belohnung: Selig die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt.

Der Gott des Friedens will durch den Geist des Friedens Töchter und Söhne des Friedens haben. Daher gilt für alle Menschen Guten Willens: Suchet den Frieden und jaget ihm nach, wie es im ersten Petrusbrief heißt.

Dieser Friede muss in unseren Herzen beginnen. Nicht zuerst bei dir, oder bei dir. Nein. Bei mir.

Bleibt Gesund und helft anderen Gesund zubleiben.

Roland Penk