Wenn wir uns in die Zeitumstände um die Jahrhundertwende zurückversetzen, kann ich mir gut vorstellen, warum man sich damals gerade das Patronat des Hl. Petrus für das kleine Rektorat ausgesucht hat. Die kleinste Kirche wird von dem größten Patronat beschirmt. Auch in der damals viel radikaleren Auseinandersetzung mit den „evangelischen“ Kirchen bezog der Name einen Standpunkt. 164 Mal wird Petrus in den neutestamentlichen Schriften erwähnt und bezeugt die Verbundenheit mit der Bibel auch für kath. Christen.

Aber derart intellektuelle Gedanken waren nicht Sache des Petrus. Seine Predigten sprechen eher eine schlichte Sprache. Er war eher der Handwerker und Arbeiter, wie damals die Menschen in Laaken. Auch die Sorge um die kranke Schwiegermutter ist einfach allzu menschlich. Dazu erzählt das Leben des Petrus eine Geschichte vom erfüllten Leben jenseits der Metropolen von Macht und Wirtschaft, jenseits aktueller Werte von Wohlstand und Geborgenheit. Er ist auch kein Genie oder Überflieger: Beim Gang über das Wasser geht er beinah unter, am Grab Jesu ist ein anderer schneller, beim Fischen muss ihn ein anderer darauf hinweisen, dass Jesus unter ihnen ist und das Wunder gewirkt hat.

Wenn man schaut, was ihn in seine Stellung geführt hat, so ist es vor allem die Liebe zu Christus. Darüber hinaus ist er ein Mensch der Gemeinschaft, der Interesse am anderen hat. Seine abwägende Haltung und Offenheit auf dem ersten Apostelkonzil wünscht man sich auch von manchem Bischof z.B. in ökumenischen Fragen heute.

Attribute: Schlüssel, Buch, Hahn, umgedrehtes Kreuz, Schiff.

Bauernregel: "Peter und Paul hell und klar, bringet uns ein gutes Jahr."