Die 1966 erbaute Kirche verschafft sich durch eine große Treppenanlage Respekt.

82 Stufen gilt es zu erklimmen, bis man den Festsaal erreicht hat. Der Weg lohnt sich.

An den spartanischen Betonwänden entlang findet der Blick sofort zum Altarraum, in dem sich der sehenswerte Kirchenschmuck sammelt.
Hinter dem nach Entwürfen von Dominikus Böhm gestalten Altar wurde die Stirnwand im vergangenen Jahr von Paul Nagel und Alain Creunier mit einem „brennenden Dornbusch“ ausgemalt.

In diese Wandmalerei integriert sind die alte Kreuzigungsgruppe und das unmittelbar an der Wand stehende Tabernakel. Wie Moses die aktuelle Gegenwart Gottes im brennenden Dornbusch erfahren hat, sollen wir seine Präsenz heute im Hl. Brot erfahren.

Ähnlich wie in St. Elisabeth stand das Tabernakel ursprünglich auch auf dem Altar, und wurde später auf eine Stele übertragen. In diese Stelle eingearbeitet sind Szenen aus dem Leben des Elia, der wie kaum ein anderer das Brot als Stärkung auf dem Weg und vor allem als Geschenk Gottes erfahren hat. Dargestellt ist, wie er unter einem Ginsterstrauch Zuflucht fand und wie er durch die von Gott angekündigte Begegnung mit der Witwe trotz größter Hungersnot sein „tägliches Brot“ erhielt.

Das silberne Tabernakel ist mit Emaille-Medaillons mit Darstellungen aus dem Leben Jesu bestückt, die zugleich durch den Festkreis des Kirchenjahres führen: Geburt, Verklärung, Auferstehung, Geistsendung.

Das Tabernakel birgt die Kernaussage unseres Glaubens, dass Gott in seiner Schöpfung mit einfachsten Mitteln alles zum Guten „wandeln“ kann. Aus dieser Perspektive lässt sich das Kreuzesszenario sehen und verstehen: dass das Leid auf dem Weg ins himmlische Reich kein Hindernis darstellt. Das Figurenensemble hier nimmt sämtliche Traditionen der Passionserzählungen in den Blick: am deutlichsten wohl Johannes 19.25; Math 27.54par.

Das Gemälde endet mit dem Ausblick auf den Thron Gottes, wie er im Buch der Offenbarung beschrieben wird (Off 4.7), rechts und links umgeben von Stier, Adler, Mensch und Löwe, den symbolischen Darstellungen der vier Evangelisten.